Weihnachten in New York City
Bäume, die mit Lichterketten geschmückt sind, übergroße Weihnachtsbaumkugeln und Nussknacker vor den Häusern in Manhatten, Kränze aus Tannenzweigen zieren die Schaufenster - New York City zu Weihnachten ist wie im Film. Allerdings: menschenleer wie bei "Kevin allein in New York" habe ich den Platz vorm Tannenbaum am Rockefeller Center nicht erlebt. Im Gegenteil. Hier schieben sich die Menschenmassen den schmalen Weg entlang.
Der Kultfilm ist ein Grund, warum ich Weihnachten immer mal in New York sein wollte. Schlittschuh laufen vor dem Weihnachtsbaum am Rockefeller Center, dieser Wunsch war irgendwann in meinem Herzen. Jetzt habe ich ihn mir erfüllt.
Jeder, der sich die Kufen anschnallen möchte, braucht einen Timeslot, eine vorher festgelegte Stunde, die reserviert wird. Das lässt sich der Eisbahnbetreiber auch gut bezahlen. Ich habe fürs Eislaufen ab 11.20 Uhr 65 Dollar bezahlt, plus 11 Dollar Schlittschuh-Ausleih plus Steuern. Aber für meinen Herzenswunsch zahle ich den Preis.
Die Eisbahn ist relativ klein und voll mit Leuten, die natürlich viele Fotos machen und Videos drehen also laaangsam unterwegs sind. Es läuft Weihnachtsmusik in Abwechslung mit modernen Hits. Leider gab es nur Schlittschuhe in Größe 10 für mich, ich habe eine 9,5, so saßen sie locker und ich habe zwei Blasen an jeder Fußinnenseite als Erinnerung. Mein Fazit: viel zu viel Geld für ein kurzes Vergnügen. Wer Schlittschuh in New York laufen möchte, hat im Central Park wahrscheinlich mehr Freude und wird weniger ausgebremst.
Zehn Tage in New York City
Ich bin trotzdem glücklich, meinen Wunsch erfüllt zu haben. Die Vorfreude war hier mit die schönste Freude. Als Highlight meiner Tage in New York seien neben dem Schlittschuhlaufen zwei Dinge genannt: den Besuch der Weihnachts-Ballettshow "Christmas spectacular" mit den Rockettes in der Radio City Music Hall und der Blick aus der Krone der Freiheitsstatue.
In New York bin ich nicht mehr alleine unterwegs.
Nachdem ich meine Mutti am Internationalen Flughafen in Newark abgeholt und wir unsere Wohnung in Brooklyn bezogen hatten, haben wir am ersten Tag eine Stadtrundfahrt gemacht und waren am Time Square bummeln. Für den zweiten Tag in New York hatte ich die Besichtigung der Freiheitsstatue gebucht, für mich den Aufstieg bis in die Krone.
Bei blauem Himmel, Sonnenschein, klarer Sicht sind wir mit der Fähre vom Battery Park in Manhatten nach Liberty Island. Der Blick auf die Skylines ist fantastisch - New Jersey, Mannhatten, Brooklyn. Dann kommt die Freiheitsstatue immer näher, die man sonst nur aus Filmen kennt.
Ein kleines Museum im Podest zeigt die Entstehung der Figur. Auf dem Balkon des Sockels, wo die Statue drauf steht, hat man wieder einen tollen Blick auf die Skyline. Wer in die Krone möchte, braucht ein extra Ticket, zahlt aber nicht mehr. 162 Treppen geht es hoch, die meisten eine schmale Wendeltreppe.
Ich bin in der Freiheitsstatue, sehe die Nieten und kann das Gesicht von innen erkennen. In der Krone treffe ich auf ein Pärchen, dass noch ein Foto von mir für mich macht, dann bin ich mit zwei Sicherheitsfrauen alleine. Ich find es fantastisch. Der Blick aus der Krone, das Wissen, dass ich hier oben stehe, wo nicht viele Menschen hinkommen...
Rockefeller Center und Central Park
Einen anderen Blick von oben hatten wir vom Rockefeller Center. Der Central Park sticht heraus, wirkt mit den kahlen Bäumen im Winter ziemlich trist. Die Fahrradtaxitour durch den Park war dennoch schön. Die großen Schieferfelsen, die Brücken, die Hochhäuser am Rand machen die Parkanlage auch im Winter ohne Schnee interessant. 80 000 Millionen US-Dollar soll die Instandhaltung jedes Jahr kosten, erzählt uns unserer Radfahrer und macht Frank Sinatra mit "New York New York" an und wir fahren durch den Central Park der Skyline entgegen. Fantastisch.
Weihnachtsbeleuchtung in Dyker Heights
In Manhatten sind die Kaufhäuser weihnachtlich geschmückt. Doch die Deko ist nichts im Vergleich zum Wohnviertel Dyker Heights in Brooklyn. Hier leuchten ganze Straßenzüge. Häuser, Gärten, Zäune sind mit Lichtern geschmückt. Weihnachtsmänner, Schneemänner, Engel, Nussknacker und mehr Figuren stehen vor den Wohnhäusern. Wir waren am 25.12 im Viertel, der Weihnachtstag in Amerika, und konnten gar nicht glauben, wie viele Menschen hier unterwegs waren. Die Polizei hatte zum Teil Straßen gesichert, aus Imbisswagen wurde heiße Schokolade verkauft.
Menschenmassen trafen wir auch am Kaufhaus Dior und Saks, um uns die Licht- und Musikshow an der Fassade anzusehen, die alle 10 Minuten ab Sonnenuntergang abgespielt wird.
Auch wenn wir keine Weihnachtsdeko in der Wohnung hatten, hatten wir quasi eine ganze Stadt in Weihnachtsstimmung.
Die kam auch auf, als wir am 24.12 in der Rockettes-Weihnachtsshow waren. Die Decke der Konzerthalle wurde für Lichtspiele mit einbezogen, es gab einen kleinen 3D-Film wie Santa Claus nach New York kommt und die Balletttänzerinnen kamen als Rentiere, Nussknacker und Puppen auf die Bühne - alles eingespannt in eine Geschichte, die der Weihnachtsmann erzählt mit viel Weihnachtsmusik. Es war klasse. Danach waren wir noch auf dem Weihnachtsmarkt im Bryant Park
Was zudem von der New-York-To-Do-Liste gestrichen wurde: ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge und das 9/11-Memorial.
Kurzer Stopp in Philadelphia
Dann ging es mit dem Zug nach Philadelphia, wo wir zwei Nächte geblieben sind und eine Stadtrundfahrt gemacht haben. Auf den ersten Blick eine sehenswerte Stadt, in der man einiges unternehmen kann. Vor allem historisch als Stadt der Unabhängigkeitserklärung interessant. Aber nicht nur der Regen hat uns hier etwas ausgebremst, auch durch eine Erkältung musste ich etwas mehr ruhen.
Jetzt fahren wir weiter mit dem Zug nach Alexandria, südlich von Washington D.C., und feiern dort Silvester.
Wieder genial die unfassbar tollen Fotos der Weihnachtsdeko. Wünschen euch einen feucht fröhlichen Rutsch ins NEUE JAHR.L.G.von Norbert und Beate
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